Molekularbiologie - Alfred Gierer

In der ersten Phase des Instituts (ursprünglich 1954 als MPI für Virusforschung gegründet) beschäftigte ich mich mit der Rolle der Nukleinsäure als genetisches Material des Tabakmosaikvirus sowie mit der Bildung und Funktion von Polyribosomen bei der Proteinsynthese.

Dann wechselten wir das Fachgebiet und beschäftigten uns mit der Entwicklungsbiologie mit Hydra als Modellsystem. Die Prozesse der Regeneration von abgetrennten Teilen und von Zellaggregaten, die aus diesem Polypen stammen, sind prototypisch für die de novo Generierung räumlicher Muster in der Entwicklung von Organismen.

In diesem Zusammenhang ist ein Projekt, das ich in Zusammenarbeit mit Hans Meinhardt entwickelt habe, unsere Theorie der biologischen Musterbildung, die auf selbstverstärkender Aktivierung in Verbindung mit "lateralen" hemmenden Effekten von größerer Reichweite beruht. Weitere Themen meiner Forschung sind philosophische und historische Aspekte der Biowissenschaften und deren Grundlage in physikalischen Gesetzen und Prozessen.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Gierer A (1985) "Die Physik, das Leben und die Seele". Piper, München (PDF)

Gierer A (2008) Brain, mind and limitations of a scientific theory of human consciousness. BioEssays 30, 499-505 (PDF)

Gierer A (2012) The Hydra model – a model for what?.Int.J.Dev.Biol. 56, 437 445

Zur Redakteursansicht