Biochemie - Elisa Izaurralde

Elisa Izaurralde untersuchte die Mechanismen, die das zelluläre Geschehen der mRNA steuern und somit für die Regulierung der Genexpression auf posttranskriptioneller Ebene von zentraler Bedeutung sind. Ihr Team kombinierte zellbasierte Assays und biochemische Experimente, die von strukturbasierten Erkenntnissen auf molekularer Ebene geleitet wurden.

Die Regulierung des mRNA-Turnovers ist ein zentrales Mittel zur Steuerung der Genexpression. Ein detailliertes Verständnis dieser Regulierung erfordert Einblicke in die Unterdrückung der mRNA-Translation, in das Innenleben des DCP2-mRNA-5'-Decapping-Netzwerks und seine Koordinierung mit dem CCR4-NOT-Deadenylase-Komplex, und schließlich in die Frage, wie der CCR4-NOT-Komplex überhaupt zu mRNA-Zielen rekrutiert wird, um die mRNA-Unterdrückung und den Zerfall auszulösen.


Dank der bahnbrechenden Beiträge von Elisa Izaurralde verstehen wir heute auf molekularer Ebene viel besser, wie einzelne mRNAs durch sequenzspezifische Mikro-RNAs oder RNA-bindende Proteine selektiv zur Unterdrückung und zum Zerfall gebracht werden. Ihre Arbeit hat die nachgeschalteten Akteure in diesen Prozessen identifiziert und gezeigt, wie diese Moleküle als Teile großer und dynamischer makromolekularer Komplexe orchestriert werden und interagieren.


Als Direktorin der Abteilung für Biochemie ist Elisa Izaurralde am Montag, den 30. April 2018, vorzeitig verstorben. Sie wurde nicht nur von ihren Mentees und engen Kolleginnen und Kollegen in der Abteilung, sondern auch in ihrem Fachgebiet der RNA-Biologie und in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft sehr bewundert, respektiert und geschätzt.
 

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