Leibniz-Preis für Lars Angenent
Max-Planck-Fellow Largus Angenent erhält den Leibniz-Preis für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Umweltbiotechnologie, mit denen er zentrale Beiträge zur mikrobiellen Elektrochemie geleistet hat.
Angenent ist weltweit einer der Begründer dieses Forschungsgebiets und Mitgründer der 2011 ins Leben gerufenen International Society for Microbial Electrochemistry and Technology, der er auch als Präsident vorsaß. Seine Arbeiten sind mit Blick auf den Klimawandel und die damit verbundene Notwendigkeit einer nachhaltigen Nahrungs-, Chemie- und Energiewirtschaft hochaktuell.
So nutzt Angenent etwa die Kombination mikrobieller Fermentationsprozesse mit Elektrochemie und synthetischer Biologie zur Umwandlung organischer Abfälle und Industriegase in wertvolle organische Produkte. Mittels zweier Start-up-Unternehmen hat Angenent überdies seine akademischen Leistungen erfolgreich in die Anwendung übertragen.
Largus Angenent studierte Umweltwissenschaften an der Universität Wageningen, Niederlanden, und wurde 1998 an der Iowa State University, USA, in Environmental Engineering promoviert. Nach Postdoc-Aufenthalten in Illinois und Colorado wurde er 2002 als Assistant Professor an die Washington University in St. Louis berufen. 2008 wechselte Angenent an die Cornell University, zunächst als Associate Professor, ab 2015 als Professor für Biological and Environmental Engineering. Die Universität Tübingen holte ihn 2017 als Humboldt-Professor nach Deutschland; seit 2019 ist er Fellow am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen.